Unter der Geschäftsführung von Reinhard Kuge wuchs die Faubel & Co. Nachfolger GmbH zu einem global agierenden Spezialisten für Produktkennzeichnungen heran. Als Hauptgesellschafter nimmt Kuge bis heute eine wichtige Position im Unternehmen ein.
Sprung ins kalte Wasser
Am 1. April 1982 betrat Reinhard Kuge erstmals das Fachwerkhaus im Schwarzenberger Weg 45 in Melsungen. Der damals 33-jährige Druckermeister wusste nicht, dass er nach nur zwei Monaten die Geschicke von Faubel allein lenken würde. Nach dem Tod des Gesellschafters Kurt Giesler zählte Faubel mit Reinhard Kuge und seiner Ehefrau Renate insgesamt 21 Mitarbeiter, die überwiegend Faltschachteln und Packungsbeilagen produzierten.
Kuges Fokus wurde jedoch ein anderer: Die Herstellung von Haftetiketten auf Rollendruckmaschinen. Eigens dafür ließ er 1986 eine Produktionshalle bauen, welche die erste von acht baulichen Erweiterungen markierte. In den 90-Jahren gewann Faubel mehr und mehr Kunden aus der pharmazeutischen Industrie. Zeitloser Bestseller Insbesondere für diese Branche entwickelte Reinhard Kuge gemeinsam mit Frank Ludwig das Faubel-Compact® Label, das 1996 patentiert wurde. Die 24 Seiten dieses Etiketts ermöglichten eine mehrsprachige Kennzeichnung von Arzneimitteln. Frank Ludwig, zu diesem Zeitpunkt Produktionsleiter und seit 2012 Geschäftsführer Technik, erinnert sich zurück: „Der Entwicklung verdanken wir unseren langfristigen Erfolg. Es freut mich sehr, dass sich die vielen Stunden der lebhaften Diskussionen und des hartnäckigen Probierens ausgezahlt haben. Das Compact Label ist immer noch unser Bestseller.“
Reinhard Kuge verabschiedete sich 2014 aus dem operativen Geschäft. Mit 160 Mitarbeitern erwirtschaftete Kuge in seinem letzten Jahr als Geschäftsführer 19 Millionen Euro Umsatz. Als Hauptgesellschafter steht er seinen drei Nachfolgern Frank Ludwig, Frank Jäger und seinem Sohn Martin Kuge weiterhin beratend zur Seite. „Faubel ist wie ein viertes Kind für mich“, sagt Kuge, Vater von drei Söhnen. Neben Martin Kuge, der in der Geschäftsführung das Personal und die Finanzen verantwortet, koordiniert der jüngste Sohn, Robert Kuge, den Bereich Smart Labels. Dabei handelt es sich um Kennzeichnungen mit RFID- und E-Paper-Technologie, die dem Aussehen von elektronischen Büchern ähneln.
Regionales Engagement
Um der Region etwas zurückzugeben, rief Reinhard Kuge 2019 die Kuge-Stiftung ins Leben, deren Kapital sich überwiegend aus den Gewinnen der Faubel-Gruppe generiert. Kuge ist sich sicher, dass „der letztjährige Umsatzrekord der Gruppe von 49 Millionen einen großen Beitrag für die regionale Kinder- und Jugendhilfe sowie für Kunst-, Kultur- und Sportprojekte leisten wird.“ Die große Zeitreise – in diesem kurzen Video erzählt Reinhard Kuge die Geschichte von Faubel.
Die große Zeitreise – in diesem kurzen Video erzählt Reinhard Kuge die Geschichte von Faubel.